Amphibien und Reptilien

Im Naturpark Goričko leben 15 Amphibienarten und 8 Reptilienarten. In der Vergangenheit wurden Amphibien im Rahmen des Projekts „Amphibienschutz im Alpen-Adria-Raum unter besonderer Berücksichtigung der Lebensraumzerschneidung durch Verkehrswege“ untersucht, daher sind die Kenntnisse über die Arten und ihre Verbreitung relativ gut. Mehr über den Amphibienschutz im Alpen-Adria-Raum ist in einem Online-Buch hier zu lesen. Die Gruppe der Reptilien ist weniger gut erforscht. Zwei Amphibienarten – die Gelbbauchunke (Bombina variegata), auch Bergunke genannt, und der Alpen-Kammmolch (Triturus carnifex), auch Italienischer Kammmolch genannt – haben in Goričko eine so große Population, dass sie zu den FFH-Arten des Natura 2000-Gebiets Goričko gehören.

Amphibien oder Lurche

Von den Schwanzlurchen (Caudata), für die eine innere Befruchtung charakteristisch ist, leben in Goričko der Feuersalamander (Salamandra salamandra), der Ber- oder Alpenmolch (Mesotriton alpestris), der Teichmolch (Lissotriton vulgaris) und der Alpen-Kammmolch (Triturus carnifex), auch Italienischer Kammmolch genannt. Von den Froschlurchen mit einer äußeren Befruchtung leben in Goričko: Kröten – die Erdkröte und die Wechselkröte (Bufotes viridis), auch Grüne Kröte genannt. Von den Unken lebt hier die Gelbbauchunke (Bombina variegata), auch Bergunke genannt, und kommt als Mischling mit der Rotbauchunke (Bombina bombina) vor. Häufig sind auch die Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) und der Europäische Laubfrosch (Hyla arborea). Die Knoblauchkröte kommt in Goričko nur im Ledava-See vor.
Aus der Familie der echten Frösche leben in Goričko der Springfrosch (Rana dalmatina), der Grasfrosch (Rana temporaria), der Moorfrosch (Rana arvalis) und der Teichfrosch (Pelophylax spp.). Es handelt sich bei dem Teichfrosch um eine hybridogenetische Hybride aus dem Seefrosch (Pelophylax ridibundus) und dem Kleinen Wasserfrosch (Pelophylax lessonae). Ein Vertreter der braunen Frösche ist der Grasfrosch.

Der Alpen-Kammmolch (Triturus carnifex) ist ein 10 bis 25 cm langer und 15 g schwerer Molch. Sein Rücken ist braun. Der Bauch ist gelb mit großen schwarzen Flecken. Die Kehle ist weiß getüpfelt. Der Schwanz ist seitlich abgeplattet. Die Männchen entwickeln während der Paarungszeit einen gezackten Rückenkamm. Alpen-Kammmolche ernähren sich von kleinen lebenden Tieren, vor allem von Insekten, Würmern, Weichtieren und Landasseln. Ihr Lebensraum sind stehende Gewässer, wie Tümpel und Weiher, sowie langsam fließende Gewässer ohne Fische. Ihr Wasserlebensraum muss durch eine Wiese, Hecke oder Gebüsch ergänzt sein. In Europa findet man ihn auf der Apenninenhalbinsel und der Balkanhalbinsel, teilweise auch in Mitteleuropa. In Slowenien ist er allgemein verbreitet, aber selten. Bedroht wird er durch das Schwinden seines Lebensraums, Waldeinschränkungen, Wasserverschmutzung und Raubfische in den Teichen.


Der Alpen-Kammmolch   M. Podletnik 

Die Gelbbauchunke (Bombina variegata) ist eine Amphibie aus der Ordnung der Froschlurche. Die Oberseite des Körpers ist grau-bräunlich gefärbt. Die Unterseite ist gelb mit schwarzen Flecken. Das Muster am Bauch der Unken ist wie der Fingerabdruck bei den Menschen, bei jedem anders. Sie ernähren sich von Insekten, vor allem von Käfern und Spinnen. Ihr Lebensraum sind sonnige, flache, vegetationslose Wasserflächen. Oft sind sie in kleinen Pfützen auf Waldstraßen zu finden. Die Lebensdauer beträgt bis zu 10 Jahre. Verbreitet sind die Gelbbauchunken in Mittel- und Südeuropa. Die größte Gefahr stellt der Verlust des geeigneten Lebensraums dar, wie die Trockenlegung der Feuchtgebiete und das Zuschütten der Pfützen auf Waldstraßen. In Slowenien ist die Gelbbauchunke als FFH-Art geschützt.


Die Gelbbauchunke bevorzugt sonnige und flache Pfützen   T. Koltai

Der einzige Vertreter der Ordnung der Schildkröten ist die Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis). Diese einzige einheimische Schildkrötenart ist in Goričko selten und nur in der Umgebung des Ledava- und Hodoš-Sees lokal verbreitet. In der Vergangenheit wurde in Goričko auch eine fremdartige Art gesichtet – die Gelbbauch-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta), wobei es sich wahrscheinlich um ein Tier handelte, das aus einem Aquarium in die Natur gelangte.

Die Blindschleiche, genauer die Westliche Blindschleiche (Anguis fragilis), ist trotz ihres schlangenartigen Aussehens eine Echsenart innerhalb der Familie der Schleichen. Im Falle einer Gefahr kann die Blindschleiche den Schwanz abwerfen und sogar die Augenlider schließen. Die Blindschleiche ist ungefährlich und nützlich, besonders im Garten, denn sie ernährt sich von Schnecken, Regenwürmern, Spinnen und Insekten. Ihre Hautoberfläche besteht aus braun-grauen, glatten Hornschuppen. Bei den Weibchen ist ein dunkler Aalstrich auf der Rückenmitte zu erkennen. Blindschleichen können bis zu 50 cm lang werden und leben überall in Slowenien, auch in Goričko.

Die Zauneidechse (Lacerta agilis) und die Östliche Smaragdeidechse (Lacerta viridis) sind die meistverbreiteten Echten Eidechsen in Pomurje und Podravje, wo für beide der Name Zauneidechse allgemein verwendet wird. Die Farbe und das Muster der Zauneidechsen sind sehr variabel. An der Rückenseite sind sie an einem dunklen Muster zu erkennen, manchmal verlaufen auf der Rücken- und Schwanzmitte weißliche, unterbrochene Längsstriche. Sie können bis zu 27 cm lang werden. Ihr Lebensraum sind Gebüsche und Gärten. Das Weibchen legt im Sommer bis zu 14 Eier, aus denen im August kleine Eidechsen schlüpfen. Die Nahrung besteht größtenteils aus Insekten.

Die Zauneidechse ist an dem charakteristischen dunklen Rückenmuster zu erkennen   B. Bakan 

Die Östliche Smaragdeidechse ist mit 40 cm die größte Eidechse in Slowenien. Der Körper ist mit grünen und schwarzen Schuppen bedeckt. Der Nacken der Männchen ist oft bläulich. Die Jungtiere sind braun. Sie schlüpfen im August. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insekten. Ihr Lebensraum sind Gebüsche am Straßenrand.


Die Mänchen sind an dem bläulichem Nacken zu erkennen   M. Podletnik

Die meistverbreiteten ungiftigen Schlangenarten in Goričko sind die Schlingnatter (Coronella austriaca) und die Ringelnatter (Natrix natrix). Die Schlingnatter lebt in offenen Wäldern, Waldrändern, Waldlichtungen und Waldschlägen. Ihre Nahrung besteht aus Eidechsen, Blindschleichen und jungen Schlangen. Sie ist lebendgebärend. Das Weibchen gebärt bis zu 15 lebende Jungtiere. Der Rückenteil dieser, bis zu 75 cm langen Schlange, ist grau oder braun mit Querstreifung in der Rückenzeichnung. Zu den Erkennungsmerkmalen zählen ein hufeisenförmiger dunkler Fleck, das Krönchen genannt, am Kopf und eine weiß-schwarze Linie am Nacken. Da ihre Hauptnahrung Amphibien darstellen, lebt die Schlingnatter ausschließlich an stehenden Gewässern und in Feuchtgebieten in Feuchtwäldern. Die Weibchen legen im Sommer Eier, oft in Misthaufen oder Kompost. Im Herbst schlüpfen die Jungtiere.


Die Ringelnatter

Bis zu 2 m lang wird die Äskulapnatter (Zamenis longissimus) und zählt zu den lokal verbreiteten Schlangenarten in Goričko. Der Rücken ist braun mit hellen Flecken, die Bauchseite ist weißgelb. Das Weibchen legt die Eier Ende Juni in Misthaufen. Ihre Ernährung besteht aus kleinen Säugetieren, Eidechsen und Vögeln.

Alle beschriebenen Schlangenarten sind ungiftig.

Das Vorkommen der Kreuzotter (Vipera berus) wurde nie bestätigt. Sie soll in der Nähe von Vučja Gomila gesichtet worden sein. In Slowenien sind alle Schlangenarten durch Verordnung geschützt.