Internationale Kooperation

Dreiländerpark Goričko-Raab-Őrség

Am 21. Mai 2006 wurde erstmals die Kooperationspartnerschaft zwischen den Vertretern des Naturparks Goričko, des Naturparks Raab und des Nationalparks Örség unterzeichnet. Auf Initiative des Nationalparks Örség wurde am 24. Mai 2009 eine Ergänzung unterzeichnet.

Die Partnerschaft ist vor allem im Bereich der Mittelbeschaffung im Rahmen grenzüberschreitender Projekte im Bereich Naturschutz und nachhaltige Entwicklung tätig. Im Bildungsbereich gibt es einen internationalen Nachwuchswettbewerb für die Unterstufen der Grundschulen, der jedes Jahr mit einem Treffen von Kindern aus drei Ländern in einem der Parks abgeschlossen wird.

Grenzüberschreitende Partnerschaft und Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung

Die Initiative für die Einrichtung eines grenzüberschreitenden Natur- und Landschaftsparks, dessen Ziel die Dreiländer-Bewahrung und der Schutz der Natur- und Kulturwerte unserer Landschaft ist, kam ursprünglich von Dr. Wilfried Hicke, Hofrat und stellvertretender Direktor des Landesregierungsdienstes und von Peter Csoknyai, Hofrat und Regionaldirektor im österreichisch-ungarischen Komitee zur Errichtung des grenzüberschreitenden Naturparks Neusiedler See - Seewinkel. Das gemeinsame Grenzgebiet von Slowenien, Österreich und Ungarn zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Vielfalt an Natur- und Kulturwerten aus. In Anerkennung dieser Werte und aufgrund der Rechtsgrundlage des jeweiligen Landes gründeten die drei Länder den Őrség-Nationalpark, den Naturpark Raab und den Naturpark Goričko.

Gründungen der 3 Schutzgebiete in 1976, 1996 und 2003

Auf der ungarischen Seite existierte bereits seit 1976 das Schutzgebiet Szentgyörgyvölgy und seit dem Jahr 1978 das Örség-Gebiet. Der Naturpark Őrség-Vendvidék-slowenisches Raabland wurde 1998 gegründet, der Naturpark Kerkamente im Jahr 1996. Durch die Zusammenlegung der beiden Schutzgebiete Szentgyörgyvölgyi und Örség, wurde 2002 der Nationalpark Parkrség gegründet.

Auf österreichischer Seite wurde im Jahr 1996 der Naturpark Raab im Südburgenland - Burgenland gegründet. Der Naturpark entlang der Raab auf der österreichischen Seite des Dreiländerparks zeichnet sich durch eine vielfältige Kulturlandschaft aus. Das Gebiet erstreckt sich vom Neuhauser Hügelland über die Täler des Doiberbaches und der Raab bis hin zum Henndorfer Hügelland und wird durch den historisch bedeutsamen Schlöslberg in Modinci / Mogersdorf abgerundet. Der Verein zur Förderung des Naturparks Raab, bestehend aus sieben Gemeinden, hat es sich zum Ziel gesetzt, die landschaftliche Vielfalt und Besonderheit fein strukturierter Agrarflächen zu erhalten und Formen des nachhaltigen Tourismus zu fördern. Ziel des Parks ist es, den Bewohnern und Besuchern den Reichtum des Natur- und Kulturerbes näher zu bringen.

Auf slowenischer Seite wurde im Jahr 2003 der Naturpark Goričko gegründet. Der Landschaftspark erstreckt sich zwischen der österreichischen und ungarischen Grenze bis zur Ledavska-Terrasse, über der Murebene im Süden. Das Gebiet zeichnet sich durch eine vielfältige Kulturlandschaft mit vielen, stark fragmentierten natürlichen Lebensräumen, mit zahlreichen Pflanzen- und Tierarten aus, die durch Richtlinien der Europäischen Gemeinschaft im Natura-2000-Gebietsnetz geschützt sind.

Nach IUCN-Kriterien - International Union for Conservation of Nature - liegt die Erhaltung der natürlichen und kulturellen Werte dieser Landschaft im gemeinsamen Interesse aller drei Partner.

Die Ziele der Zusammenarbeit sind folgende:

  • gemeinsames Handeln zum Schutz natürlicher und kultureller Werte,
  • Planung und Durchführung von gemeinsamen Veranstaltungen,
  • Gestaltung und Herausgabe von gemeinsamen Publikationen und Websites,
  • Organisation gemeinsamer touristischer Aktivitäten,
  • Gestaltung gemeinsamer Werbekampagnen,
  • Ausbildung zum Thema Naturschutz und Umweltpädagogik in Forstschulen,
  • Vorbereitung und Durchführung der Wiederherstellung von Lebensräumen - Lebensräumen,
  • Zusammenarbeit in der Initiative Europäische Grüne Allianz. 

Organisatorische Grundlagen der Zusammenarbeit: 

Zweimal im Jahr trifft sich eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der drei Parks. Die Sitzungen werden von den Parkverwaltungen im Rotationsprinzip organisiert. Der einladende Park ist für die Vorbereitung und Durchführung jedes Treffens verantwortlich. Der gastgebende Park erstellt über jedes Treffen ein Protokoll und leitet es an die beiden anderen Partner weiter.

Kooperationsaktivitäten:

  • Eintreten für gemeinsame Ziele und Programme bei den politischen Vertretern auf regionaler, lokaler und europäischer Ebene,
  • Einbindung von Anwohnern und NGOs in aktiven Naturschutz, Regulierung der Interessen der Raumnutzer und Sensibilisierung der Öffentlichkeit,
  • Einbeziehung der Bevölkerung in die Tourismusentwicklung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit für regionale Werte,
  • Bewahrung und gegenseitige Weitergabe von gesellschaftlichen und nationalen Traditionen, traditionellen Wirtschaftsformen und typischem Volkshandwerk in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung,
  • Bewahrung der gemeinsamen Werte der landschaftsspezifischen Volksarchitektur durch das Sammeln von Dokumentationsmaterial und die Einführung von Entwicklungsprogrammen,
  • gegenseitige Unterstützung bei der Konzeption von Projekten und Einreichung von Projektanträgen bei Ausschreibungen einzelner Regierungen und der Europäischen Union.

Die Unterzeichnung der Vereinbarung fand am 21. Mai 2006 in Windisch Minihof statt. Die Unterzeichner waren Willi Thomas, als Vertreter des Naturparks Raab, Dr. Tibor Markovics, als Geschäftsführer des Nationalparks Őrség,und Janko Halb, Geschäftsführer des Naturparks Goričko.

Vertiefung der Zusammenarbeit

2009 wurde die Vereinbarung geändert. Die Initiative zur Ergänzung und Neuunterzeichnung der Partnerschaftserklärung wurde vom Nationalpark Őrség und seinem neuen Direktor ergriffen. Der bestehende Partnerschaftsbrief wurde durch folgende Aufgaben ergänzt:

  • gemeinsame Forschung zu Fischpopulationen in grenzüberschreitenden Fließgewässern
  • gemeinsame Forschung und Zählung der Otterpopulation
  • gemeinsames Programm zum Schutz der Stieglitz
  • falls vor St. Gotthard an der Raab eine Müllverbrennungsanlage gebaut wird, gemeinsames Monitoring der Auswirkungen

Der Brief wurde vom Dr. Ferenc Markus, Direktor des Nationalparks Őrség, Helmut Sampt, Präsident des Vereins zur Entwicklung des Naturparks Raab und Bürgermeister der Gemeinde Neuhaus am Klausenbach,und Janko Halb,Direktor des Naturparks Goričko, unterzeichnet.