Die Käfer

Die Käfer sind die weltweit größte Ordnung aus der Klasse der Insekten. Dabei ist auch Goričko keine Ausnahme. Zu den verbreiteten und oft vorkommenden Arten gehören der Goldglänzende Rosenkäfer, auch Gemeine Rosenkäfer (Cetonia aurata) genannt, der Feldmaikäfer (Melolontha melolontha), auch als Gemeiner Maikäfer bekannt und der Siebenpunkt-Marienkäfer (Coccinella septempunctata).
Zu den häufig vorkommenden Käferarten zählen Vertreter der Familien der Schnellkäfer, Laufkäfer, Rüsselkäfer, Bockkäfer und Blattkäfer.

In Teichen mit viel Vegetation lebt der Gelbrandkäfer oder der Gemeine Gelbrand (Dytiscus marginalis). Er ist perfekt an das Leben im Wasser angepasst. Die Hinterbeine sind dicht mit Borsten besetzt und dienen als Paddeln beim Schwimmen. Unter den Deckflügeln hat er, in speziellen Luftpolstern, einen Luftvorrat.

Der Gemeine Mistkäfer oder Rosskäfer (Geotrupes stercorarius) spielt eine wichtige Rolle beim Zirkulieren der Stoffe in der Natur. Seine Larven ernähren sich von Dung pflanzenessender Säugetiere, der von den Eltern in Form von Kugeln in die Brutkammern gerollt wird.


Der Goldglänzende Rosenkäfer liebt weisse und duftende Blüten   M. Podletnik

Der Buchdrucker oder der Großer Achtzähniger Fichtenborkenkäfer (Ips typographus) kann großen wirtschaftlichen Schaden in Fichtenwäldern verursachen. Die Fichten sind in dem Hügelland von Goričko für den Käfer anfälliger, weil sie hier außerhalb ihren natürlichen Standortes, dem Gebirge, wachsen. Hier wurden sie gepflanzt, um höchstmöglichen Gewinn mit Holzabbau zu erzielen.  

Aus der Sicht des Artenschutzes, sind im NP Goričko vier Käferarten wichtig, die alle als FFH Arten im Natura 2000 Gebiet Goričko geschützt werden.

Der Juchtenkäfer oder Eremit (Osmoderma eremita) ist ein, bis 4 cm großer, Käfer aus der Familie der Blatthornkäfer. Das Außenskelet ist graubraun bis dunkelviolett. Die Larve kann bis 7,5 cm groß werden und ernährt sich vom Totholz. Sie lebt in hohlen alten Bäumen, meistens in Kopfweiden, seltener in Linden und Eichen. Erst nach 3-4 Jahren erfolgt eine Verwandlung zum Vollinsekt. Ein Juchtenkäfer sein ganzes Leben in einem einzelnen Baum verbringen. Die Erwachsenen Käfer sind schlechte Flieger. Nur selten fliegen sie mehr als 100 m weit. Aufgrund dessen brauchen sie einen stabilen Lebensraum. Die erwachsenen Tiere sind von Juli bis September zu beobachten. Leichter als sie zu sehen, kann man sie riechen. Die Männchen stoßen ein Duft aus, mit dem sie die Weibchen anlocken. In der Nähe von Kopfweiden ist in dieser Zeit ein Duft nach Marillen wahr zu nehmen.
Sein Vorkommenareal liegt im Nord- Mittel- und Südeuropa. In Slowenien gehört er zu seltenen, gefährdeten und geschützten Arten. Zu den Gefährdungsursachen gehören seine lange Entwicklung zum Vollinsekt und Lebensraumverlust durch das Auseinanderbrechen von Weiden wegen zu schweren Ästen und schwinden der Hecken in der Kulturlandschaft. In Goričko ist er nur in Ledava Tal zu finden.

 

    

Der Vollinsekt lebt im Mulm   A. Kapla, M. Podletnik

Relativ häufig vorkommend ist der größte europäische Käfer, der Hirschkäfer (Lucanus cervus). Er wird bis zu 7,5 cm lang und wiegt bis zu 6 g. Das Skelett ist schwarzbraun. Sein bekanntestes Merkmal sind die geweihartig vergrößerten Mandibeln. Die Weibchen sind kleiner und ohne »das Geweih«. Die Hirschkäfer ernähren sich von Pflanzensäften und zerfallendem morschem Holz. Seinen Lebensraum stellen älteren Wälder, Parks und Gärten vor. Er ist in Europa und im Nahen Osten weit verbreitet. In Slowenien zählt er zu oft vorkommenden Arten. Bedroht wird er durch das Beseitigen von Totholz aus den Wäldern, Einschränkung seines Lebensraums und zunehmenden Gebrauch von Insektiziden. In Slowenien hat er den Status einer FFH Art und ist geschützt. Im Jahr 2006 wurde die Goričko-Population auf mehr zehntausend Exemplare geschätzt.


Die Mänchen des Hirschkäfers sind an den geweihartig vergrößerten Mandibeln zu erkennen   M. Podletnik 

Seltener ist der Grubenlaufkäfer (Carabus variolosus), eine Waldart, die in Waldbächen, Quellgebieten und Sümpfen lebt. Er überwintert im Totholz in unmittelbarer Nähe des Wassers. Die, in Europa weit verbreitete, Art ist in Slowenien allgemeinen verbreitet, aber selten. Es ist bis zu 3,4 cm lang und hat einen länglichen und ovalen schwarzen Körper. Es unterscheidet sich von anderen Laufkäfern durch charakteristische Gruben auf den Flügeldecken und dem Halsschild. Er jagt andere Käfer, Wasserschnecken, Krabben, Wasserinsekten, Insektenlarven und sogar kleine Fische. Bedroht wird er durch die Zerstörung seines Lebensraums. Dazu gehören das Trockenlegen von Waldbächen, die Wasserverschmutzung und Verkleinerung der Walareale.


Der Grubenlaufkäfer liebt schattige Waldbache   G. Domanjko

Der Scharlachrote Plattkäfer oder kurz Scharlachkäfer (Cucujus cinnaberinus) ist die am wenigsten erforschte Käferart in Goričko. Der kleine, nur bis zu 1,5 cm große Käfer hat ein auffällig rotes Außenskelett. Er ernährt sich von Totholz (Saproxyl-Arten) und selten auch mit Larven anderer Käfer. Es braucht gut erhaltene feuchte Wälder mit viel Totholz, wo er unter der Rinde von Bäumen (Pappel, Weide, Ulme, Eiche, Ahorn und Esche) lebt. Oft kommt er in Weichholzauen vor wie z. B. entlang des Flusses Mur. Er ist in ganz Europa verbreitet, am meisten kommt er in Mitteleuropa vor. Die Larvenentwicklung dauert normalerweise zwei Jahre. Zu den Schutzmaßnahmen gehören Erhalten von alten Bäumen und genug Totholz in den Wäldern.


Der Scharlachkäfer lebt unter der Baumrinde   G. Domanjko