Der Rosmarin-Seidelbast

Eine botanische Besonderheit in Goričko ist der Rosmarin-Seidelbast (Daphne cneorum), auch Flaum-Steinröslein, Reckhölderle, Duft-Seidelbast, Heideröschen, Tenderich (Niederösterreich), Gamsveigerl (Obersteiermark) und Fluhröschen (Schweiz) genannt. Es handelt sich um eine endemische Unterart, die nur in Nordosten Sloweniens, Westen Ungarns und Südosten Österreichs bekannt ist. Die verholzenden Blattstiele dieser Kleinstrauchart sind eine ökologische Anpassung an den sauren kalkarmen Boden in Goričko. Slowenische Botaniker haben ihn erst 1950 entdeckt. In Slowenien kommt er in Gemeinden Hodoš und Šalovci vor und ist abgebildet im dem Wappen der Gemeinde Šalovci.

Die Laubblätter dieser, bis zu 40 cm hohen Kleinstrauchart, sind sitzend, wechselständig angeordnet, an den Zweigenden schöpfig gehäuft, immergrün und ledrig. Die rosafarbenen und stark duftenden Blüten wachsen in, bis zu 20 Blüten enthaltenden, endständigen Köpfen. Die einzelne Blüte besteht aus vier rosafarbenen Kelchblättern. Er blüht von April bis Juni, selten auch das zweite Mal im Herbst. Die gelblichen Steinfrüchte sind selten. 


Die Blüten sind strak duftend    M. Podletnik 

In Goričko findet man den Rosmarin-Seidenblatt an sonnigen sandigen Standorten, meistens am Waldrand, Straßengraben oder am Rand der Trockenwiesen. Alle liegen nördlich von der Eisenbahnstrecke M. Sobota-Hodoš. Bekannt sind um die 30 Standorte, die zwei bis zehn Sträucher zählen. Das zahlenmäßig größter Standort wird vom Öffentlichem Amt Naturpak Goričko bewirtschaftet. Alle Teile der Pflanze sind aufgrund des Daphnetoxin in Beeren und Trieben, giftig. Bei einem Kind können schon 10 bis 20 Beeren tödlich sein. Die Zeichen einer Vergiftung sind Übelkeit, Übergeben, Krämpfe, Schock, Versteifung, brennendes Gefühl im Mund, Blut im Kot, Nierenversagen, Blut im Erbrochenem, Verlangsamung des Herzschlages, Schwindelgefühl, Durst und Atmungsstörung.
Gefährdet ist der Rosmarin Seidenblatt meistens wegen Zerstörung seines Lebensraums oder Enthname aus der Natur. Einer Zerstörung durch Wartung sind meistens die Pflanzen am Straßenrand ausgesetzt. Die Standorte an Trockenwiesen sind durch Zuwachsen mit Bäumen strak gefährdet.


Die Sträuche des Rosmarin Seidelbastes am Straßenrand sind durch Mulchen und Wartung gefährdet   M. Podletnik

In Slowenien wurde im Jahr 1989 die erste Pflanzenart geschützt. Das war der Königs-Seidelbast (Daphne blagayana) aus der Gattung Seidelbaste mit weißen Blüten. In Goričko findet man noch den Echten Seidenblast (Daphne mezreum). In Slowenien wachsen noch der Alpen Seidenblast (D. alpina), Daphne blagayana Freyer, der Lorbeer Seidenblast (D. laureola L.) und der Gestreifter Seidenblast (D. striata Tratt).

   

 

 Woher der Name?

In dem Mythos war der Gott Apollon in die Nymphe Daphne verliebt. Sie hat seine Liebe nicht erwidert, aber er hat sie trotzdem weiterverfolgt. Verzweifelt bat sie ihren Vater um Hilfe. Er hatte Erbarmen mit ihr und verwandelte sie in ein Lorbeerbaum (Laurus nobilis). Um seine Geliebte nun immer bei sich zu haben, erklärt er den Lorbeerkranz zu seinem Heiligtum. Er schmückt sich damit und trü ihn immer bei sich.

Diese unglückliche Liebesgeschichte wird auch von dem römischen Dichter Ovid in Methamorphosen erzählt. 

Dáphâ in gr. Lorbeerbusch. Die Blätter des Rosmarin Seidenblattes sehen den Lorbeerblättern ähnlich. Daher auch die Benennung.